Teufelstanz by Howard Marks

Teufelstanz by Howard Marks

Autor:Howard Marks [Marks, Howard & Pflüger, Friedrich]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-10-28T00:00:00+00:00


2

Catrin stand am Fenster und spähte ins fahle Morgenlicht hinaus. Zwei Mal war sie während der Nacht aufgestanden und hatte die Schlösser aller Fenster im Erdgeschoss überprüft. Nichts war verändert worden, und im weißen Teppich, der sich nachts über alles gelegt hatte, waren keine Spuren zu sehen.

Sie tastete nach dem Telefon und wählte die Nummer von Emyr Pugh, dem Pathologen. Es war seine Privatnummer, die er in seinem Büro auf die Karte geschrieben hatte. Sie hatte sie sich eingeprägt. Seine Stimme klang ziemlich verschlafen.

»Emyr?«

»Cat?« Er erkannte noch immer ihre Stimme, nach all den Jahren. Sie hörte ihn schniefen. Dann lief Wasser.

»Thomas sucht dich, will sich mit dir über etwas unterhalten«, sagte er nach einer Weile.

»Ich weiß … Gestern Nacht war sein Telefon aus.« Sie hörte ein Feuerzeug klicken, einen leisen Atemzug. Sie konnte sich nicht erinnern, dass Emyr rauchte. Vielleicht war es eine alte Gewohnheit, die er nach dem Tod seiner Frau wieder aufgenommen hatte.

»Und Della hat auf meinem Apparat im Büro eine Nachricht für dich hinterlassen, wahrscheinlich am Morgen des Brandes.«

»Und worum ging’s?«

»Nichts, nur, dass sie dich sprechen wollte, sie hatte dich übers Handy nicht erreicht.« An dem Morgen hatte Catrin mit der Band gesprochen und dazu wahrscheinlich das Mobiltelefon ausgeschaltet. Sie fragte sich, warum Della keine Nachricht auf die Mailbox gesprochen hatte, wie zuvor. Vielleicht, weil Catrin nie darauf geantwortet hatte. Vielleicht war ihr das aber auch nicht sicher genug erschienen. Jetzt würde sie wohl nie erfahren, was Della von ihr gewollt hatte.

»Wie geht es Della?«

»Sie liegt immer noch im Koma.«

Catrin holte tief Luft. »Emyr, kommst du von zu Hause aus ins Intranet des Dezernats, in den Archivbereich?«

Er murmelte etwas von Genehmigung und dass er kein Material weitergeben dürfe.

Sie grapschte nach ihrem Päckchen Drum-Tabak, bis ihr einfiel, dass es leer war. »Die Orte im Waldland, wo die Opfer von Angel Jones aufgefunden wurden: Die müssen von den Beamten vor Ort doch alle fotografiert worden sein, oder?«

Mit einem tiefen Surren fuhr Pughs Computer hoch. »Man hat im Umkreis von fünfzig Metern um jede Leiche den Boden auf Fasern und DNA abgesucht, also sollten wir davon ausgehen, ja.« Ein paar Momente Schweigen, dann ein gedämpftes Tippen im Hintergrund.

»Die letzten sechs Tatorte aus den späten neunziger Jahren sind auf dem Computer«, sagte er.

»Der Wald dort, sieht man da auch Bäume auf den Bildern?«

»Die Fotos zeigen den Bodenbewuchs.«

»Wie ist das mit Blättern, Laub? Eberesche? Weißbirke, Salweide? Traubeneichen? Irgendwas davon?«

»Kann ich nicht erkennen, es ist hauptsächlich Mulch und Modder. Sieht aus, als hätte Jones seine Opfer auf Lichtungen abgelegt, nicht unter Bäumen.«

»Und die Lokalitäten?«

Wieder leises Tippen; diesmal dauerte es länger.

»Keine Häufung. Sie liegen an den Rändern des Küstennationalparks verteilt. St Dogmaels im Norden, Mynyddog-ddu im Osten. Pontfaen im Süden, ein paar in den Wäldern um die Hügel von Preseli.«

»Sieht man ein Muster oder eine Symbolik in der Anordnung der Punkte?«

»Ist hier nichts erwähnt. Der Ermittlungsleiter hat ein paar geometrische Formen darübergelegt, Sechsecke, Pentagramme und so weiter. Nein … sieht mir willkürlich aus.«

»Wie ist Jones in den Park gelangt?« Sie schob das Fenster einen



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